„Es ist 50-50“, schätzt Becker bezüglich des Halbfinales zwischen Djokovic und Zverev bei den French Open

An diesem Mittwochabend in der Nachtsession werden Novak Djokovic und Alexander Zverev um das letzte Ticket für das Halbfinale der French Open kämpfen – ein Duell, das Tennisbeobachter bereits bei der Auslosung des Hauptfeldes Ende Mai als Highlight markiert hatten.
Somit treffen die beiden Spieler, die sich bereits im Halbfinale der Australian Open im Januar dieses Jahres gegenüberstanden (Zverev profitierte damals von Djokovics Aufgabe), zum zweiten Mal in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier aufeinander.
Auf der einen Seite hofft Djokovic auf seinen 25. Grand-Slam-Titel, auf der anderen Seite will Zverev die Punkte aus seinem Finale des Vorjahres in der französischen Hauptstadt verteidigen – was ein explosives Duell verspricht.
Boris Becker, ehemaliger Trainer der ehemaligen Nummer 1 der Welt und gleicher Nationalität wie Zverev, hat das Match zwischen den beiden Top-10-Spielern, die zum 14. Mal aufeinandertreffen (bisher 8:5 Siege für den Serben), vorab kommentiert.
„Novak Djokovic spielt Tennis nur noch, weil er weiterhin Grand-Slam-Turniere gewinnen will. Die magische Zahl 25 schwebt natürlich in der Luft, und deshalb ist er in Grand-Slam-Turnieren wahrscheinlich am gefährlichsten.
Sascha Zverev ist vielleicht der körperlich stärkste Spieler, der noch im Wettbewerb ist. Er liebt lange Matches, er liebt Herausforderungen. Aber große Matches werden im Kopf entschieden und nicht mit den Beinen.
Ich muss zugeben, dass die French Open ein sehr physisches Turnier sind, bei dem man drei oder vier Stunden an seine körperlichen Grenzen gehen muss. Zverev hat hier einen Vorteil gegenüber Djokovic. Aber wir werden sehen, was am Ende den Unterschied macht.
Djokovic gehört derselben Generation wie Federer und Nadal an, bei der die psychologische Schlacht manchmal über ein Match entschied. Junge Spieler wie Sinner, Alcaraz und Zverev sind etwas entspannter.
Aber Novak wird alles geben und alle seine Ressourcen mobilisieren, um dieses Match zu gewinnen. Was die körperliche Verfassung angeht, würde ich klar Sascha Zverev den Vorzug geben. Er ist der jüngere und fittere Spieler.
Natürlich braucht man im fünften Satz auch mentale Stärke, aber vor allem frische Beine. Er spielt gerne gegen Djokovic und hat ihn schon mehrfach geschlagen, zuletzt bei den Australian Open, auch wenn Novak (Djokovic) verletzt war.
Verglichen mit Djokovics Bilanz gegen fast alle anderen Spieler in direkten Duellen steht Sascha gut da. Es stört ihn nicht, gegen die Legende zu spielen, aber die Realität findet auf dem Platz statt und nicht anderswo.
Im Moment ist es 50-50. Auf dem Papier ist Sascha (Zverev) vielleicht leicht favorisiert, aber ich habe keinen Zweifel, dass Djokovic in diesem Match ein Wörtchen mitzureden haben wird“, führte Becker gegenüber TNT Sports aus.