„Oh, stört es dich nicht, dass wir ein Spiel spielen?“, der denkwürdige Wutausbruch von Wawrinka gegen Placé in Bercy

Arthur Millot

le 17/09/2025 à 16h06

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Struff Wawrinka

Im Jahr 2016, während der ersten Runde des Masters 1000 in Paris-Bercy, unterbricht Stan Wawrinka sein Spiel, um einen eindringlichen Ausruf an einen Zuschauer in der ersten Reihe zu richten. Laut mehreren Zeugen handelte es sich dabei um niemand geringeren als Jean-Vincent Placé, damals Staatssekretär. Zwischen Schreien, Tweets und öffentlichen Erklärungen löste das Ereignis eine Kontroverse aus, die sportliche Spannung und außerpolitische Debatten vermischte.

Es war ein später Abend, die Uhren zeigten Mitternacht, die Tribünen leerten sich, aber für Stan Wawrinka war das Match gegen Jan-Lennard Struff noch lange nicht gewonnen. Der Schweizer, damals die Nummer 3 der Welt, führte ein schwieriges Match, balancierte zwischen Frustration und Kampfgeist.

Zwischen zwei Aufschlägen hält Wawrinka inne, dreht sich zur ersten Reihe um und ruft kraftvoll:

„Oh, stört es dich nicht, dass wir ein Spiel spielen? Nein, aber im Ernst... Es ist Mitternacht, wenn du keine Lust hast zu schauen, geh nach Hause.“

Laut mehreren Anwesenden war der angesprochene Zuschauer Jean-Vincent Placé, damals Staatssekretär für Verwaltungsvereinfachung und Staatsreform, der in der ersten Reihe mit Jean Gachassin, dem damaligen Präsidenten des Französischen Tennisverbands, in ein Gespräch vertieft war.

Am nächsten Tag versicherte Jean-Vincent Placé, dass es in seinen Augen keine Provokation war: Er habe mit Gachassin geflüstert, so behauptet er, und dachte nicht, dass er gemeint war. Er gibt jedoch zu, dass der Lärm in der Halle störend gewesen sein könnte.

Doch Wawrinka, immer bereit, sein Urteil zu verteidigen, konterte auf Twitter. Er bestreitet, dass es sich um einfaches Flüstern handelte, behauptet, dass er noch im Vorteil lag, sodass der Ärger nicht aus einem Nachteil resultierte, und stellt einige von Placé vorgebrachte Details in Frage.

Trotz dieses Augenblicks hoher Spannung endete der Abend mit einer Niederlage für Wawrinka: Er verlor gegen Struff in drei sehr umkämpften Sätzen (3-6, 7-6, 7-6). Aber das Echo seines „Oh, stört es dich nicht, dass wir ein Spiel spielen?“ hallte weit über den Tennisplatz hinaus.