„30.000 € pro Jahr, geteilte Zimmer, Opfer“: die bittere Wahrheit eines Spielers außerhalb der Top 150

Er war die Nummer 60 der Welt (2021), heute schläft er in Doppelzimmern, um Geld zu sparen. In einem erschütternden Zeugnis enthüllt Stefano Travaglia (232.) die verborgene Seite des professionellen Tennissports.
In einer Welt, in der Scheinwerfer die Erfolge von Djokovic, Alcaraz oder Sinner beleuchten, spielt die große Mehrheit der Profispieler weit entfernt von den Kameras, im anonymen Bereich der Challenger-Turniere, auf leeren Plätzen und oft auch mit leeren Geldbeuteln.
Stefano Travaglia, ehemals Nummer 60 der Welt, gehört heute traurigerweise dazu. In einem Interview mit der La Gazzetta dello Sport hat der Italiener deutliche Worte für eine zu lange ignorierte Realität gefunden: Ein professioneller Tennisspieler zu sein, außerhalb der Top 150, bedeutet oft, in einer Art Prekarität zu leben.
2024 beendete Travaglia die Saison mit einem Nettoverdienst von 30.000 Euro. Eine Summe, die unangebracht erscheint, wenn man das physische, mentale und finanzielle Anforderungsniveau des professionellen Tennissportes kennt. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Fußballspieler der Serie C (dritte Liga) in Italien verdient das Doppelte.
In seinem Zeugnis erklärt Travaglia die Opfer, die er aufgrund einer wettbewerbsfähigen, aber finanziell schwachen Challenger-Tour aufbringen muss. Vor allem aber antwortet er den Leuten, die ihn fragen, warum er trotz dieser Bedingungen weiterspielt.
„In meinem Alter bräuchte ich täglich einen Physiotherapeuten. Aber das kann ich nicht. Das ist eine Investition, die ich mir nicht leisten kann. Wir versuchen, in Doppelzimmern zu bleiben, um Geld zu sparen.
Was die Challenger-Tour betrifft, das Niveau ist sehr hoch, angefangen mit den Qualifikationen. Junge Spieler produzieren ein modernes Tennis und fürchten nichts. Man muss also körperlich sehr gut vorbereitet sein [...] Man spielt viel, ohne Pause, um Ergebnisse zu sammeln, aber es ist schwierig, in den Ranglisten aufzusteigen.
Jemand könnte mich fragen: „Aber wer treibt dich dazu?“ Die Antwort ist einfach: die Leidenschaft für diesen Sport und die Unterstützung der Menschen, die an mich glauben und mich jeden Tag ermutigen.“