Muchova kritisiert den WTA-Kalender: „Das richtige Gleichgewicht zu finden ist fast unmöglich“
19. der Welt, Karolina Muchova meldet sich zu Wort. Die 29-jährige tschechische Spielerin ist, wie viele andere Spieler auf der Tour, der Meinung, dass der Kalender zu voll ist.
Sie hofft, dass die Tennisverbände die Regeln sowie die Anzahl der Pflichtturniere lockern werden. Die Viertelfinalistin der US Open sprach auch über die psychische Gesundheit, die seit einigen Jahren ein immer weniger tabuisiertes Thema ist.
„Als Spieler kann man aus dieser Turnierroutine nicht ausbrechen, wenn man wettbewerbsfähig bleiben will. Man muss weiter reisen, spielen, seine Punkte verteidigen.
„Ein voller Kalender ist nicht zu bewältigen, ohne dass es die psychische Gesundheit beeinträchtigt“
Und wenn wir untereinander darüber sprechen, sind wir alle der gleichen Meinung: Ein so voller Kalender ist auf Dauer nicht zu bewältigen, ohne dass es die Gesundheit, insbesondere die psychische Gesundheit, beeinträchtigt.
Jedes Jahr kommt immer noch etwas zur Saison hinzu, es ist ein sehr strenger Rhythmus. Je höher man in der Rangliste steht, desto höher sind die Strafen.
Als ich dieses Jahr ein WTA-500-Turnier nicht gespielt habe, waren es 15.000 Dollar. Ich stand damals auf Platz 16, für die Top Fünf ist es noch schlimmer. Man muss zahlen, auch wenn man verletzt ist, was bei mir der Fall war.
Der Kalender ist extrem voll, Tennis ist ein Individualsport, man steht unter Druck, ist fast immer allein. Das ist schon eine schwere Belastung für eine Person, ob Junge oder Mädchen.
„Viele Spieler haben die Saison aufgrund des mentalen Drucks vorzeitig beendet“
Ich versuche, jede freie Minute zu nutzen, um mich komplett vom Tennis zu lösen. Mit meinem Team haben wir besprochen, was ich nächstes Jahr auslassen werde, damit ich gut auf die größten Turniere vorbereitet sein kann, ohne mich dabei kaputt zu machen. Aber das richtige Gleichgewicht zu finden, ist fast unmöglich.
Ich weiß, dass viele Spieler die Saison aufgrund des mentalen Drucks vorzeitig beendet haben. Das ist ein Kampf, der seit vielen Jahren andauert, aber ich glaube, dass er endlich öffentlich thematisiert wird.
Wir versuchen, Veränderungen voranzutreiben, zu einer sinnvolleren Planung und dazu, dass die Gesundheit priorisiert wird und nicht als Nebenwirkung der Leistung betrachtet wird“, versicherte Muchova gegenüber Forbes.
Urlaub, Ruhe und Ernährung der Stars in der Off-Season: eine Spurensuche im Herzen einer unverzichtbaren Pause
Mehr als ein Match: Die Einkommensungleichheit zwischen Frauen und Männern im Tennis
Trainerwechsel oder Neuerfindung: Die Nebensaison als Stunde der Entscheidungen
Die Rafa Nadal Academy: ein Modell an Expertise und Professionalität für die zukünftigen Tennisstars