„Ich glaube nicht, dass sie bereits ihr volles Potenzial ausgeschöpft haben“ – Ljubicic über die Rivalität zwischen Sinner und Alcaraz

Ivan Ljubicic bleibt ein aufmerksamer Beobachter des Tennisgeschehens. Der ehemalige Profispieler, der als Kroate einst die Weltranglistenposition 3 erreichte, arbeitet nun für die Französische Tennis-Föderation, wo er als Direktor für den Spitzensport tätig ist.
Nach dem Wimbledon-Finale gab der 46-Jährige dem Schweizer Medium Tages-Anzeiger ein Interview, in dem er die Rivalität zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz thematisierte – eine Duell, das den Tennisport wohl noch viele Jahre prägen wird.
„Alcaraz und Sinner haben den Willen, viele Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Es wird spannend zu sehen sein, wie weit sie kommen. Das Finale der beiden bei den French Open war ein sehr, sehr, sehr gutes Finale. Und die Dramaturgie war perfekt, mit den von Alcaraz geretteten Matchbällen im vierten Satz.
Aber kann man es als eines der besten Finale aller Zeiten betrachten? Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, dass die Leute oft übertreiben. John McEnroe hatte gesagt, dass Nadal (14-facher French-Open-Sieger) in seiner besten Form gegen diese Jungs keine Chance gehabt hätte. Das ist absurd.
Vor allem, weil wir das Beste von Alcaraz und Sinner noch nicht gesehen haben. Sie haben noch viel Zeit, sich zu verbessern. Die nächste Generation ist immer besser als die vorherige, aber ich glaube nicht, dass sie bereits ihr volles Potenzial erreicht haben.
Manchmal schaue ich mir Spiele von 2005, 2008, 2012 oder 2015 an, die zwischen Roger (Federer) und Rafa (Nadal) stattfanden. Das war unglaubliches Tennis“, so der Sieger des Indian Wells Masters 2010.