„Zum ersten Mal in meinem Leben könnte ich vielleicht eine Therapie brauchen“ – Zverev gesteht mentale Probleme nach Wimbledon-Aus
Alexander Zverev ist bereits in der ersten Runde von Wimbledon gescheitert. Der Deutsche unterlag Arthur Rinderknech in fünf Sätzen nach einem über zwei Tage verteilten Match.
Obwohl Zverev zuvor das Finale in Stuttgart und das Halbfinale in Halle erreicht hatte, bestätigt sich seine Schwäche bei großen Turnieren seit seiner verlorenen Australian-Open-Finale Ende Januar. In der Pressekonferenz räumte er ein, mental nicht in Topform zu sein:
„Ich würde sagen, es ist ein mentales Problem. Es gibt Momente, in denen ich mich extrem einsam fühle. Das belastet mich. Mental geht es mir, wie ich schon sagte, seit den Australian Open nicht gut. Ich weiß nicht. Ich versuche, Wege zu finden, aus diesem Loch herauszukommen, weil ich ständig darin stecke. Im Moment fühle ich mich insgesamt ziemlich allein, was nicht sehr angenehm ist.
Vielleicht brauche ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Therapie. Ich habe viele Schwierigkeiten in meinem Privatleben und mit den Medien durchgemacht. Ich habe mich noch nie so leer gefühlt. Mir fehlt die Freude in allem, was ich tue.
Es geht nicht nur um Tennis. Auch abseits des Tennis fehlt mir die Freude. Selbst wenn ich Matches in Stuttgart oder Halle gewinne, ist das nicht das Gefühl, das ich früher hatte. Ich war glücklich und motiviert, weiterzumachen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich das so.“
Wimbledon
Halt in dieser schweren Zeit gibt dem Hamburger seine Tochter, die ihn unter anderem in Stuttgart und Halle begleitet hatte. „Meine Tochter macht mich generell glücklich. Das ist die Person, die mich momentan am glücklichsten macht.“ Dennoch möchte er seine Vaterfunktion dabei nicht aus dem Blick verlieren.
"Aber sie ist vier Jahre alt. Normalerweise muss es andersherum sein. Ich muss ihr Energie geben, ich muss sie glücklich machen", ließ er tief blicken. Wie er die kommenden Tage nach seinem überraschend frühen Scheitern in London verbringt, wisse er noch nicht, sagte Zverev, der verstehen müsse, "welche Menschen mir Freude bringen, was mich motiviert". Das sei jetzt "seine Nummer eins Aufgabe".
Diese Pressekonferenz wird Tennis Deutschland nachhaltig verändern.
Ohne Superstar Zverev wird die hiesige Tenniswelt bedeutungslos sein und sämtliche Turniere werden meist nach der 2. Runde für deutsche Fans beendet sein.
Aber Gesundheit geht immer vor, da gibt es keine Kompromisse.
Ich hoffe, er trifft in diesem Sinne die richtige Entscheidung und wünsche mentale Genesung.
Zverev hat zehn turbulente und anstrengende Jahre hinter sich und das hat tiefe mentale Spuren hinterlassen. Nichts auf der Welt ist wichtiger als die Lebensfreude.
[color=red]Ich finde, er sollte dringend über eine längere Auszeit nachdenken, um seiner selbst willen.[/color]
Der 25-jährige Australier Alexei Popyrin hat gerade genau diesen Schritt öffentlich bestätigt und nimmt sich eine längere Auszeit vom Profisport.
[color=red]"War ja irgendwie klar.
Du spielst die Niederlage mal wieder so herunter, als ob es nicht schlimm sei."[/color]
Was ist nun tatsächlich schlimm?
Es ist nur Sport, nur ein verlorenes Tennismatch gewesen.
Die eigene Gesundheit hat vorzugehen.