"Verpiss dich!" – Holger Rune explodiert mitten im Match in Shanghai
Nichts lief nach Plan für Holger Rune in Shanghai. Frustriert über sein eigenes Spiel und machtlos gegen Valentin Vacherot, ließ der Däne schließlich in einer surrealen Szene seinen Frust an seinem Team aus, bevor er sich nach drei Stunden Kampf geschlagen geben musste.
Dabei war Holger Rune noch der Favorit in seinem Viertelfinale in Shanghai gegen den Überraschungsgast Valentin Vacherot, verlor aber nach einem dreistündigen Kampf (2:6, 7:6, 6:4).
Der Däne, der bei großen Turnieren stets auf der Suche nach mehr Konstanz ist, verbarg seinen Frust im dritten Satz nicht. Als er bei 3:3 mit 0:30 in seinem Aufschlagspiel zurücklag, wandte er sich aggressiv an seine Box.
"Was soll ich denn machen?", platzte es aus ihm heraus, bevor sein neuer Fitnesstrainer Marco Panichi antwortete: "Spiel den Ball einfach mit der richtigen Länge. Das ist alles."
Als Rune den folgenden Punkt verlor, rastete er gegenüber seinem Team völlig aus: "Verpisst euch. Verpisst euch, Leute."
Der Weltranglisten-Elfte verlor sein Aufschlagspiel zu null nach einem weiteren direkten Fehler mit der Vorhand. Ein entscheidender Break für Vacherot, der damit zum zweitschlechtestplatzierten Spieler der Geschichte wurde, der das Halbfinale eines Masters-1000-Turniers erreicht.
Shanghai
Die ständigen Wiederholungen von Begriffen wie Ehre, ehrenlos, ehrenhaft oder Ehrenmann deuten auf Verbitterung, Vereinsamung, Enttäuschung und tiefe Frustration hin - und auf ein Alter von weit über 80 Jahren. Traurig 😢
Da du die Aufmerksamkeit auf Zverev durch deine Off-Topic Thematik gelenkt hast, hier eine kleine witzige Anekdote zu Zverev:
Als Sascha noch jünger war, spielte er gegen seinen großen Bruder Mischa Zverev. Mischa ist etwa zehn Jahre älter, damals war er der erfahrenere Spieler. Aber in einem Trainingssatz in Brisbane im Jahr 2014 geschah etwas Besonderes: Sascha gewann 6:3 gegen Mischa – den ersten Satz, den er jemals gegen seinen Bruder gewonnen hatte.
Nach dem Satz erklärte Sascha abends beim Essen ganz stolz:
„Das war übrigens der erste Satz, den ich jemals gegen dich gewonnen habe.“
Mischa reagierte überraschend entspannt – er war nicht ärgerlich, sondern eher froh. Denn er sah, dass Sascha auf dem Weg war, richtig gut zu werden, und meinte, es sei besser, dass der erste Sieg schon mit 16 kam, statt erst später mit 26.
Köstlich, nicht wahr?