Davis Cup 2014: Der Tag, an dem Federer Gasquets Traum im Finale zerstörte
In der voll besetzten Pierre-Mauroy-Arena war die Spannung greifbar. Frankreich war auf der Jagd nach einem historischen Titel im Davis Cup, und Richard Gasquet, der den verletzten Tsonga ersetzte, trug die Hoffnung eines ganzen Landes auf seinen Schultern.
Doch auf der anderen Seite trat Roger Federer an, für was sich als eines seiner denkwürdigsten Spiele in den Schweizer Farben erweisen sollte. Und an diesem 23. November 2014 erinnerte der Tennis an eine einfache Wahrheit: Gegen das Genie reicht die Hoffnung manchmal nicht aus.
Schon in den ersten Ballwechseln wird klar, dass die Aufgabe für die Franzosen zu hoch sein wird: Federer spielt befreit und flüssig. Und vor allem sein Einhandrückhand, den Gasquet lange als die schönste der Tour betrachtet hat, kommt mit einer verblüffenden Leichtigkeit.
Jede Beschleunigung des Schweizers versetzt Gasquet noch tiefer in Unbehagen. Und doch spielt Gasquet nicht schlecht. Aber Federer hat auf alles eine Antwort.
Das Ergebnis: 6/4, 6/2, 6/2 mag brutal wirken. Aber es erzählt vor allem von der totalen Kontrolle des Schweizers über das Spiel. Eine fehlerfreie Vorstellung, gespielt mit einer fast unverschämten Bewegungsökonomie.
Mit dem Gewinn dieses Einzels besiegelte Federer den Sieg der Schweiz. Ein historischer Moment für ihn, für Stan Wawrinka und für ein ganzes Land, das darauf seit Jahrzehnten gewartet hatte.
Frankreich hingegen, das vor diesem vierten Match in einer sehr schwierigen Lage war, muss auf seinen zehnten Salatkorb noch weiter warten.