„Ohne 50.000 € pro Jahr reicht dein Talent nicht mehr aus“: Die Realität der privaten Akademien
Ein schwindelerregender Einstiegspreis: Der Traum kostet heute zwischen 50.000 und 90.000 € pro Jahr
Seit mehreren Jahren hat sich das private Modell in der Landschaft des Spitzentennis durchgesetzt. Aber nicht für jeden.
Die renommiertesten internationalen Akademien verlangen mittlerweile Preise zwischen 50.000 und 90.000 € pro Saison, eine für die große Mehrheit der Familien vielversprechender Spieler unvorstellbare Summe.
Beispiele sind die IMG Academy (etwa 70.000 €/Jahr und 90.000 €/Jahr mit Unterkunft) und die Evert Tennis Academy (über 50.000 €/Jahr mit Unterkunft) in den USA sowie die Rafa Nadal Academy (etwa 56.000 €/Jahr) und die Mouratoglou Academy (etwa 40.000 €/Jahr) in Europa.
Zusätzlich kann die jährliche Gesamtsumme durch Reisekosten 75.000 Euro übersteigen und sich sogar den 100.000 Euro annähern.
Ein Umfeld, das „anderswo nicht zu reproduzieren“ ist
Für diejenigen, die es sich leisten können, bieten diese Strukturen ein Paket, das wie gemacht scheint, um die Champions von morgen zu formen:
- einen minutiös geplanten internationalen Kalender,
- eingestufte und hoch erfahrene Sparringspartner,
- komplette multidisziplinäre Teams,
- ein völliges Eintauchen in das Leben der Tour.
Eine eigene Welt, geschaffen, um die sportliche Reifung zu beschleunigen und die Kluft zu denen zu vertiefen, die außerhalb des Systems bleiben.
Zwei Welten, die kaum noch miteinander sprechen
Doch die Kluft vertieft sich. Einerseits wird die Talentsuche nach wie vor größtenteils von den Verbänden sichergestellt, die stets auf der Suche nach dem rohen Diamanten sind.
Andererseits gehört die Eliteausbildung mittlerweile den privaten Akademien, die die Talente anziehen, die in der Lage sind, ihren Fortschritt zu finanzieren.
Und selbst wenn der Zugang zu Stipendien möglich ist, verwandelt sich der Weg an die Spitze in einen VIP-Korridor: Ohne Zugang zu einer Premium-Struktur haben selbst sehr talentierte Spieler Schwierigkeiten, sich auf Weltebene zu behaupten.
Zum Beispiel profitierte Holger Rune von der von Patrick Mouratoglou gegründeten ChampSeed-Stiftung, um sich in der Akademie ausbilden zu können.
Talent oder Geld? Die neue Gleichung der Spitzenklasse
In dieser neuen Konfiguration drängt sich eine schonungslose Erkenntnis auf: Talent allein reicht nicht mehr.
Die Finanzierung, das Netzwerk, die Fähigkeit, sich in ein privates Ökosystem zu integrieren, sind zu entscheidenden Faktoren für eine Profikarriere geworden.
Es ist eine der großen stillen Revolutionen des modernen Tennis: Die Zukunft der jungen Champions entscheidet sich heute genauso sehr auf dem Platz wie auf dem Bankkonto.
Lesen Sie die vollständige Untersuchung an diesem Wochenende auf Tennis Temple
„Ausbildung der zukünftigen Champions: Fokus auf den Niedergang des französischen öffentlichen Modells gegenüber privaten Akademien“, verfügbar an diesem Wochenende (6.-7. Dezember).
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