Rublev gewinnt mit Schmerzen und fällt fast wieder in alte Muster zurück: "Ich habe verdient verloren".
Andrey Rublev hat eine Woche nach der anderen mit dem Tennis begonnen. Trotz des Sieges (4:6, 6:4, 7:5) zeigte die Nummer 6 der Weltrangliste kein besonders strahlendes Gesicht. Der Russe, der letzte Woche in Madrid den Titel holte und dabei eine mentale Frische an den Tag legte, die man ihm nicht zugetraut hätte, hat in Rom wieder Licht und Ton eingeschaltet.
Während er in Spanien sehr ruhig war und während des gesamten Turniers unter verschiedenen Krankheitsepisoden litt, zeigte sich der Russe bei seinem ersten Auftritt in Italien sehr nervös. Als er gegen Marcos Giron (49.) antrat, verfiel der gebürtige Moskauer in alte Gewohnheiten. Rublev machte viele Fehler und zeigte sich sehr nervös, was ihn fast zum Ausscheiden aus dem Turnier geführt hätte. In einem Spiel, in dem beide sowohl die Gewinnschläge als auch die Fehler machten, gab er den ersten Akt ab, bevor der Amerikaner im dritten Satz zum Match aufschlug. Da Rublev vor allem von den Fehlern seines Gegners in der Endphase des Spiels profitierte, kam er wie durch ein Wunder davon.
Er war sich bewusst, dass er ein sehr durchschnittliches Match gespielt hatte, sowohl tennistisch (26 Schlaggewinne, 32 unerzwungene Fehler) als auch mental, und ging mit sich selbst hart ins Gericht: "Auf dem Platz war ich sehr wütend, weil ich meine Emotionen rausgelassen hatte. Ich habe deswegen viele Chancen verpasst. Ich habe die Niederlage verdient, aber jeder Sieg ist gut".
Im Kampf um einen Platz im Achtelfinale trifft er auf den Franzosen Alexandre Muller (109. der Weltrangliste, aus der Qualifikation).