Borgs Kampf gegen die Krankheit: „Ich habe viele Jahre allein gekämpft“
Der ehemalige Weltranglistenerste Björn Borg, 69, hat in den letzten Monaten eine Autobiografie veröffentlicht, in der er über seine Drogenabhängigkeit und seinen Kampf gegen Prostatakrebs spricht. Der elf Grand-Slam-Titel-Gewinner gab dem Medium Marca ein Interview, in dem er darauf eingeht, wie er gegen seine Sucht und die Krankheit kämpft.
„Niemand hat mir geholfen, außer meinen Eltern“
„Das Problem war, dass ich den Tennis aufgegeben habe. Ich musste mich wiederfinden, nachdem ich in die Drogen abgerutscht war. Und ich kann sagen, dass ich die nötige mentale Stärke hatte, dieselbe, die ich als Spieler besaß. Niemand hat mir geholfen, außer meinen Eltern. Ich bin vorübergehend in Monte-Carlo auf den Platz zurückgekehrt, nicht weil ich zurückkehren wollte, sondern weil ich leben und ein Leben haben wollte.
Wenn ich nicht wieder angefangen hätte zu spielen, würde ich jetzt nicht mit Ihnen sprechen, denn ich hätte nicht überlebt. Ich brauchte wieder ein Programm, einen Zeitplan, dem ich folgen konnte. Ich habe viele Jahre allein gekämpft, und das war sehr hart.
Im September 2023 sollte ich als Kapitän des europäischen Teams zur Laver Cup nach Vancouver reisen. Mein Arzt hat mir die Reise verboten, weil die Testergebnisse schlecht waren. Ich hatte eine Verantwortung und bin nach Kanada geflogen. Bei meiner Rückkehr in Stockholm ging ich direkt ins Krankenhaus.
Ich war so krank, dass ich im Februar des folgenden Jahres keine andere Wahl hatte, als mich operieren zu lassen. Mir geht es jetzt gut, aber ich muss Kontrolluntersuchungen machen, weil die Krebszellen immer noch zurückkehren können. Ich wollte immer über das Problem sprechen, das ich mit Drogen und Prostatakrebs hatte. Es war kein Hindernis, denn meine Frau weiß Bescheid und versteht alles.
Ich wollte mich der Welt öffnen. Ich habe eine sehr dunkle Zeit durchgemacht, jahrelang, als ich mit dem Tennis aufgehört habe, und ich wollte diese Geschichte erzählen. Ich bin sehr glücklich mit der Person, die ich heute bin“, versicherte er.
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