Noah erzählt von seinem Absturz nach dem Sieg bei Roland Garros 1983: „Ich schaute auf die Seine und dachte: Ich springe, ich halte es nicht mehr aus“
Yannick Noah ist der letzte französische Spieler, der Roland Garros gewonnen hat. Das war am 5. Juni 1983, vor fast 42 Jahren, gegen den berühmten Mats Wilander. Nachdem er seinen ersten (und einzigen) Grand-Slam-Titel errungen hatte, wurde er als Nationalstar gefeiert. Der ehemalige Champion und Sänger hat nun die dunkle Zeit enthüllt, die er unmittelbar danach durchlebte.
In der Sendung „Santé mentale, briser le tabou“ („Psychische Gesundheit: Das Tabu brechen“), die am Dienstag auf M6 ausgestrahlt wurde, sprach Noah emotional über seine Depression und die suizidalen Gedanken, die ihn quälten:
„Ich habe eine tiefe Depression überlebt. Und es war schwierig, weil ich ziemlich allein war. Ich war 23 Jahre alt, in bester Verfassung. Meine Priorität seit meinem zwölften Lebensjahr war es, dieses Turnier in Paris zu gewinnen. Das war es. Alle meine Freunde waren da. Alle Menschen, die ich liebte, waren da. Mein Vater springt auf den Platz. Es war perfekt.
Das Glück war, diesen Pokal zu gewinnen. Und am nächsten Tag war ich verloren. Ich wusste nicht, was passierte. Alle um mich herum dachten, ich würde die beste Zeit meines Lebens erleben. Aber ich wollte einfach nur weg. Ich wollte verschwinden.
Denn als ich oben angekommen war, hat mir niemand die Gebrauchsanweisung gegeben. In dieser Zeit war das Gefühl wirklich… Es war sehr präzise. Ich ging nachts allein durch die Straßen von Paris. Ich wartete, bis niemand mehr da war, schaute auf die Seine und dachte: ‚Ich springe. Ich halte es nicht mehr aus.‘“